Gestern erreichte uns ein Anruf der Polizei Homburg:
Auf einem Campingplatz wurde ein Mann leblos in seinem Wohnwagen aufgefunden. Laut Nachbarn war er seit rund einer Woche nicht mehr gesehen worden.
Während die Polizei den traurigen Fund aufnahm, fiel auf, dass sich auf der Parzelle noch ein Hund befand, der offenbar tagelang allein war – ohne Futter, ohne Wasser, ohne Ansprache.
Da nicht klar war, ob das Tier bereits gesichert wurde oder sich noch frei auf dem Gelände bewegte, machten sich drei Mitglieder des Tiernotruf Saarland sofort auf den Weg. Vor Ort zeigte sich eine zutiefst berührende Situation:
Die Hündin, die auf dem Platz umherlief, war sichtbar traumatisiert, verunsichert und erschöpft, ließ sich aber erstaunlich ruhig und vertrauensvoll sichern.
Wir entschieden uns, ihr in diesem Zustand kein Tierheim zuzumuten. Stattdessen durfte sie die Nacht über an einer privaten Pflegestelle bleiben – in Ruhe, mit Futter, Wärme und menschlicher Nähe.
Heute Morgen wurde sie zu einer Familie gebracht, die ebenfalls als private Stelle fungiert – mit der schönen Option, dass sie dort vielleicht sogar bleiben darf.
Da der verstorbene Mann offenbar keine Angehörigen hat, wird sich wohl niemand um diese Hündin kümmern. Umso wichtiger, dass sie jetzt Menschen gefunden hat, die sich ihrer annehmen.
Ein besonderer Punkt fiel uns auf:
Die Hündin trägt zwar einen Mikrochip, doch dieser hat den Ländercode 642 – Rumänien. Leider ist sie nicht registriert, weder national noch über einen Tierschutzverein.
Damit ist sie ein weiteres Beispiel dafür, wie viele Auslandshunde hier ankommen, ohne dass jemand die Verantwortung übernimmt, sobald sie vermittelt sind.
Hätte man sie – wie es eigentlich vorgesehen ist – beim Import zusätzlich auf den vermittelnden Verein registriert, wüssten wir heute zumindest, wie sie heißt, woher sie kommt und wie alt sie ist.
Doch leider wird das im Auslandstierschutz oft vergessen oder bewusst ignoriert, wenn man mehr Wert auf schnelle Vermittlungen legt als auf nachhaltige Verantwortung.
Ruhe in Frieden, unbekannter Camper.
Und willkommen im Leben, kleine Hündin. 





