Feldhasenrettung in St. Wendel-Bliessen – Tiernotruf Saarland e.V. befreit eingeklemmtes Wildtier bei 35 °C

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St. Wendel-Bliessen, 29. Juni 2025, 13:10 Uhr:
Bei sengender Hitze erreichte den Tiernotruf Saarland e.V. ein Notruf aus dem Stadtteil Bliessen. Eine aufmerksame Anwohnerin meldete, dass sich ein adulter Feldhase in einem schmalen Spalt zwischen zwei Wohngebäuden verkrochen habe und offensichtlich eingeklemmt war. Eigene Versuche, das Tier zu befreien, waren zuvor gescheitert – der Hase war durch eine Drainagematte blockiert und zeigte deutliche Stresssymptome.
Nach der ersten telefonischen Kontaktaufnahme forderten wir – wie üblich zur gezielten Vorbereitung – ein Bild der Situation an. Die erhaltenen Aufnahmen zeigten rasch: Der Einsatz erforderte spezielles Equipment, da der Spalt zu eng für einen klassischen Zugriff war. Für solche Einsätze führen wir eine mobile Ausrüstungseinheit mit – in diesem Fall wurde sie um folgende
Komponenten ergänzt:
– ein großflächiges Anhänger-Sicherungsnetz mit Zugkordel,
– eine 6 m-Teleskopstange,
– zwei großvolumige Kescher unterschiedlicher Form zur taktischen Absicherung.
Einsatz vor Ort – Präzisionsarbeit bei Gluthitze
Nach 45 Minuten Anfahrt bei 35 °C Außentemperatur traf unser Einsatzleiter vor Ort ein. Der Feldhase befand sich in einem circa 15 cm breiten Spalt zwischen zwei Gebäuden – die Drainagematte hatte seine Flucht blockiert. Der erste Versuch, das Tier mit einer Fangstange zu sichern, scheiterte – der Spalt war zu eng und ließ keinen exakten Zugriff zu.
Nun kam Plan B zum Einsatz:
Ein sogenanntes „Zwei-Kescher-System“, das wir in beengten Situationen nutzen. Der große, eckige Kescher wurde strategisch am Ausgang des Spalts platziert und mit einem Mauerstein fixiert – als passive Auffangstation. Der zweite Kescher – rund und mit langem Stil – diente zur vorsichtigen Rückführung des Tieres in Richtung Fangvorrichtung.
Nach nur wenigen Minuten ließ sich der Hase – durch die sanfte Druckführung – in den Kescher manövrieren und konnte sicher und stressfrei geborgen werden.
Erfolg & Freilassung
Nach einer ersten Sichtkontrolle zeigte sich der Feldhase unverletzt und in gutem Allgemeinzustand. Es waren keine äußerlich sichtbaren Verletzungen, Schürfwunden oder Anzeichen eines Hitzeschocks festzustellen.
Der Hase wurde daraufhin in sicherem Abstand zu Straßen und Gebäuden auf einer naheliegenden Wiese in artgerechter Umgebung freigelassen. Kaum aus dem Kescher entlassen, flitzte das Tier mit Vollgas davon – ein deutliches Zeichen für seine Fitness und das geglückte Manöver.
Fazit:
Professionelle Tierrettung braucht Erfahrung, Ausrüstung und Einsatzbereitschaft
Dieser Einsatz zeigt einmal mehr, wie wichtig spezialisiertes Know-how und geeignete Ausrüstung in der Wildtierrettung sind. Gerade bei Wildtieren wie Feldhasen, die durch Stress oder Hitze rasch kollabieren können, sind Fingerspitzengefühl und schnelle, gezielte Maßnahmen entscheidend.
Der Tiernotruf Saarland e.V. dankt der Melderin für ihre Aufmerksamkeit und den Versuch, dem Tier eigenständig zu helfen – und zeigt erneut, dass verlässliche Hilfe im Saarland weiterhin gebraucht wird.
📞 Tiernotruf Saarland e.V. – Ihre Einsatzorganisation für Tiere in Not.
📧 kontakt@tiernotruf-saarland.de | www.tiernotruf-saarland.de

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