Kaum war der Turmfalke sicher abgeliefert, erreichte uns der nächste Notruf – diesmal aus Quierschied. Ein junger Igel war zwischen zwei Häuserfronten in eine Art Schacht geraten. Weder vor noch zurück konnte sich der kleine Stachelritter bewegen. In Anbetracht der baulichen Enge, der unmittelbaren Nähe zur stark befahrenen Straße sowie der Möglichkeit eines Sturztraumas war schnelles Handeln geboten. Vor Ort wurde das Tier durch eine behutsame Sicherung mittels Kescher geborgen. Um etwaigen inneren Verletzungen vorzubeugen und unnötigen Stress zu vermeiden, erhielt der Igel beim Tiernotruf Saarland e.V. eine artgerechte und sichere „AirBNB“-Übernachtungsmöglichkeit – selbstverständlich mit kuschelweicher Vollpension. 



Am Morgen des 05.07.2025 wurde er wohlbehalten an die zuständige Wildtierauffangstation in Eppelborn übergeben, wo er nun fachgerecht versorgt und aufgepäppelt wird.
Ein herzliches Dankeschön geht an die aufmerksamen Melder, die durch ihren Anruf dazu beigetragen haben, ein Tierleben zu retten. 


Nein, für diesen Einsatz ist keine Anzeige erforderlich – und die Polizei darf ebenfalls beruhigt werden.
Gemäß § 45 Abs. 5 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist es ausdrücklich zulässig, hilflose, verletzte oder kranke Wildtiere vorübergehend aufzunehmen, um ihnen zu helfen. Dies gilt insbesondere dann, wenn unmittelbare Gefahr für das Tier besteht – sei es durch Unfall, Sturz, Verkehrsgefahr oder offensichtliche Hilflosigkeit. Genau das war hier der Fall. Der Igel wurde nicht „gelagert“, schon gar nicht im Keller, sondern mit größtem Respekt auf einem frisch gewaschenen Handtuch untergebracht – mit einem weiteren Handtuch als schützende Rückzugshöhle.
Wenn Mitgefühl, gesunder Menschenverstand und Gesetz miteinander im Einklang stehen, braucht es keine Denunziation – sondern vielleicht einfach mal ein „Danke“.
Tiere in Not erkennen keine Bürozeiten. Wir auch nicht.
Tiernotruf Saarland e.V. – Laut gegen Leid.
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