Fundhund in Dornenhecke – Einsatz in Wadern-Lockweiler am 29.06.2025

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Am Sonntag, den 29. Juni 2025, erreichte den Tiernotruf Saarland e.V. um 19:20 Uhr ein Notruf aus Wadern-Lockweiler. Ein offensichtlich verstörter Hund hatte sich in einer Dornenhecke verfangen und war laut Angabe des Melders deutlich dehydriert und orientierungslos. Aufgrund der Dringlichkeit und der vorab übermittelten Bilder machte sich unser Einsatzleiter sofort auf den Weg – trotz einer Anfahrt von knapp 50 Kilometern.
Vor Ort: Erstversorgung durch engagierte Bürger – Identität unklar
Bei Eintreffen war der Hund bereits durch die engagierten Melder vorsichtig aus der Dornenhecke befreit und mit Wasser versorgt worden – eine vorbildliche Ersthilfeleistung, die dem Tier vermutlich das Leben gerettet hat. Mittels Chiplesegerät konnte ein Transponder ausgelesen werden – ein serbischer Mikrochip, der jedoch in keiner europäischen Datenbank registriert war. Die Identifikation blieb zunächst unklar.
Die Detektivarbeit beginnt: Fahndung via Social Media
Daraufhin begann die digitale Spurensuche. In einer Facebook-Gruppe für vermisste Hunde im Saarland wurde der Hund „Benny“ tatsächlich wiedererkannt. Seine Halterin hatte ihn bereits seit Freitagabend als vermisst gemeldet. Offenbar war Benny seit mindestens Samstagabend – möglicherweise auch länger – in der Hecke gefangen, ohne sich selbst befreien zu können.
Wiedervereinigung und wichtige Aufklärung vor Ort
Kurz darauf traf die Halterin am Fundort ein. In einem klärenden Gespräch stellte sich heraus:
Benny stammt aus Serbien und lebt erst seit rund fünf Monaten in Deutschland.
Er war am Freitag mit einer Flexileine und einem Retriever-Halsband entlaufen – beides ungeeignet für ängstliche oder unsichere Hunde.
Eine Registrierung bei Tasso oder einer anderen deutschen Datenbank war nicht erfolgt.
Unser Einsatzleiter nutzte die Gelegenheit zur Aufklärung und wies eindringlich darauf hin:
Angsthunde sollten stets mit Sicherheitsgeschirr (idealerweise doppelt gesichert) geführt werden.
Flexileinen und Retriever-Halsbänder bieten keine zuverlässige Sicherung bei Fluchttieren.
Eine Chipregistrierung in Deutschland (z. B. bei Tasso) ist verpflichtend sinnvoll, um im Notfall eine Rückvermittlung überhaupt zu ermöglichen.
Fazit: Ein Schutzengel für Benny – aber auch ein Weckruf
Benny hatte Glück – viel Glück.
Dass er bei über 30 °C nicht kollabierte, dass er gefunden wurde, dass die Melder*innen richtig reagierten – all das war nicht selbstverständlich.
Aber: Beim nächsten Mal kann dieses Glück fehlen.
Der Fall zeigt, wie schnell eine kleine Unachtsamkeit zu einem dramatischen Notfall werden kann – und wie wichtig es ist, Hunde artgerecht und sicher zu führen, korrekt zu registrieren und Verantwortung ernst zu nehmen.
📌 Tiernotruf Saarland e.V. – für alle, die keine Stimme haben.
📞 Notrufnummer: 06898 3704242

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