FUCHS OHNE RÄUDE

FUCHS MIT WENIG RÄUDE

FUCHS MIT VIEL RÄUDE

MAXIMALER BEFALL

🦊 Wenn du einen Fuchs mit Räude findest

Was ist das? Wie gefährlich ist es? Was kannst du tun?

Räude ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Füchsen – und gleichzeitig eine der am meisten missverstandenen. Viele Menschen wissen nicht, was sie tun sollen, wenn sie einen Fuchs mit kahlen Stellen, geschwächtem Gang oder starkem Juckreiz sehen.
Hier bekommst du alle wichtigen Infos und klare Handlungsanweisungen.


1. Was ist Räude überhaupt?

Räude wird durch Sarcoptes-Räude-Milben (Sarcoptes scabiei) verursacht – winzige Parasiten, die sich in die Haut bohren.
Sie lösen:

  • extremen Juckreiz

  • haarlose, schuppige Stellen

  • entzündete Haut

  • Krusten und Wunden

  • starken Gewichtsverlust

aus.

🧪 Kurz gesagt:

Räude = Milbenbefall, der unbehandelt für Wildtiere tödlich enden kann.


🔍 2. Woran erkenne ich einen Fuchs mit Räude?

Ein Fuchs zeigt typische Symptome:

Frühe Anzeichen

  • ständiges Kratzen

  • stumpfes, verfilztes Fell

  • kleine kahle Stellen

Späte Anzeichen

  • fast vollständiger Fellverlust

  • verdickte, schuppige Haut

  • offene Wunden

  • deutliche Abmagerung

  • langsames, taumelndes Laufen

  • fehlende Fluchtinstinkte
    → Das Tier ist dann oft sehr schwer krank und braucht dringend Hilfe.


⚠️ 3. Ist Räude gefährlich für Menschen oder Haustiere?

✔️ Für Menschen:

Die Milben können kurzzeitig auf Menschen übergehen und eine sogenannte Pseudo-Krätze verursachen:

  • juckende Stellen

  • kleine rote Pusteln

  • Hautreizungen

ABER:
Die Milben können sich nicht dauerhaft am Menschen vermehren und sterben meist nach wenigen Tagen wieder ab.

💡 Richtiger Schutz (Handschuhe, Abstand) verhindert fast immer eine Übertragung.


✔️ Für Hunde:

Hunde können sich anstecken!

Symptome:

  • massiver Juckreiz

  • Haarausfall

  • Krusten an Ohren, Bauch, Achseln

Sofort zum Tierarzt, wenn ein Hund Kontakt hatte.
Die Behandlung ist gut möglich.


🛑 4. Was du NICHT tun solltest

❌ Den Fuchs anfassen
❌ versuchen, ihn selbst zu behandeln
❌ im Garten füttern, um ihn anzulocken
❌ Räude als „normalen Fellwechsel“ abtun
❌ das Tier ignorieren, wenn es offensichtlich leidet

Räude ist für Wildtiere sehr belastend und oft tödlich – daher ist Hilfe wichtig.


🆘 5. Was du tun kannst, wenn du einen Fuchs mit Räude findest

✔️ 1. Abstand halten

Der Fuchs ist krank, geschwächt und kann sich unberechenbar verhalten.
Also:

  • nicht nähern

  • nicht verfolgen

  • Hunde sofort anleinen


✔️ 2. Tiernotruf oder Wildtierhilfe informieren

Benötigte Infos:

  • genauer Standort

  • Verhalten des Fuchses

  • äußerliche Symptome

  • Foto aus sicherer Entfernung (wenn möglich)

Füchse mit Räude benötigen professionelle Behandlung oder fachgerechte Sicherung.


✔️ 3. Bei stark befallenen Tieren: Sofortige Meldung

Schwere Räudefälle sind immer ein veterinär- oder wildtiermedizinischer Notfall.

Warum?

  • Gefahr der Unterkühlung

  • Gefahr bakterieller Sekundärinfektionen

  • Gefahr des Verhungerns

  • Gefahr, dass Welpen im Bau ebenfalls betroffen sind


🏥 6. Kann Räude behandelt werden?

✔️ Ja!

Füchse sprechen sehr gut auf Tabletten oder Spot-On-Medikamente an – identisch mit den Mitteln, die Hunde gegen Milben bekommen.

Wildtierhelfer und Tierärzte können:

  • medikamentierte Futterstellen einrichten

  • kranke Tiere sichern und behandeln

  • Welpen und Muttertiere gemeinsam therapieren

  • Tiere wieder freilassen, wenn sie gesund sind

Viele Füchse werden vollständig geheilt.


🌳 7. Was passiert mit einem geretteten Fuchs?

Je nach Zustand:

  • Untersuchung

  • Parasitenbehandlung

  • Wundversorgung

  • Aufpäppeln bei schwerem Gewichtsverlust

  • Auswilderung nach vollständiger Gesundung

Wildtierstationen haben hierzu viel Erfahrung.


❤️ Fazit

Ein Fuchs mit Räude ist kein aggressives, gefährliches Tier, sondern ein krankes Wildtier, das dringend Hilfe braucht.
Mit ein wenig Wissen kannst du:

  • dich schützen,

  • den Fuchs schützen

  • und einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz leisten.

Der wichtigste Schritt:
Nicht anfassen – aber melden.

So rettest du im Zweifel ein Leben.