FUCHS

Dachs

Waschbär

Wolf

FELDHASE

REHWILD

HUND

KATZE

🦊 Räude – eine der häufigsten und gefährlichsten Hauterkrankungen bei Wildtieren

Ursachen, Übertragung, betroffene Tiere und Risiko für den Menschen

Die Sarcoptes-Räude (Sarcoptes scabiei) ist eine hoch ansteckende parasitäre Hauterkrankung, die weltweit bei vielen Tierarten vorkommt. Besonders oft fällt sie bei Füchsen auf, doch sie betrifft weit mehr Arten als man denkt.
Räude ist für viele Wildtiere eine ernsthafte Bedrohung – kann aber auch Haustiere und in seltenen Fällen Menschen betreffen.

Hier findest du einen vollständigen Überblick.


🧪 1. Was genau ist Räude?

Räude wird durch die Sarcoptes-Räudemilbe verursacht.
Diese winzigen Parasiten bohren sich in die Haut des Tieres, wo sie:

  • Gänge graben

  • Eier legen

  • starken Juckreiz verursachen

  • Entzündungen und Infektionen auslösen

Die Tiere kratzen sich wund, verlieren Fell, und die Haut wird schuppig, verdickt und entzündet.

Unbehandelt führt Räude bei Wildtieren meist zum Tod.


🦝 2. Welche Tierarten sind von Räude betroffen?

Sarcoptes-Räude ist nicht auf Füchse beschränkt.
Sie kann fast alle Säugetiere befallen.

Häufig betroffene Wildtiere:

  • 🦊 Fuchs (am stärksten betroffen)

  • 🦡 Dachs

  • 🦝 Waschbär

  • 🐺 Wolf

  • 🐰 Feldhase

  • 🦌 Rehwild / Rotwild

  • 🐗 Wildschwein (selten, aber möglich)

Domestizierte Tiere:

  • 🐶 Hunde

  • 🐱 Katzen (sehr selten)

  • 🐑 Schafe

  • 🐐 Ziegen

  • 🐎 Pferde (selten, aber dokumentiert)

Exoten / Zoobestände:

  • Bären

  • Kängurus

  • Lamas / Alpakas

Die Milbe ist also nicht artenspezifisch, sie kann viele Tierarten befallen, aber nicht dauerhaft auf allen überleben.


🧬 3. Wer oder was ist für Räude verantwortlich?

Die Ursache sind immer Sarcoptes scabiei Milben, winzige Spinnentiere, die nur unter dem Mikroskop sichtbar sind.

Die Milben werden übertragen durch:

  • direkten Körperkontakt

  • Kot- bzw. Hautkontakt

  • gemeinsame Schlafplätze

  • Bauten/Nester

  • infizierte Flächen (Boden, Futterstellen, Höhlen)

Füchse sind besonders gefährdet, da sie:

  • Revierwechsel haben

  • viele Schlafplätze nutzen

  • teils geschwächt sind (wenig Nahrung, Winter)

  • engen Kontakt zu Artgenossen haben

Keine Tierart „ist verantwortlich“
die Milben sind es, eine Naturerscheinung, die aber ohne Behandlung schnell eskaliert.


⚠️ 4. Ist Räude eine Zoonose? Kann sie Menschen befallen?

JA – aber nur vorübergehend und ungefährlich.

Der Mensch kann eine sogenannte Pseudo-Krätze bekommen, wenn er Kontakt mit einem stark befallenen Tier oder dessen Schlafplatz hat.

Mögliche Symptome beim Menschen:

  • juckende rote Punkte

  • kleine Hautrötungen

  • leichtes Brennen

ABER:

  • Die Milben können sich auf Menschen NICHT vermehren.

  • Die Symptome verschwinden meist von selbst in 1–3 Wochen.

  • Eine Behandlung ist nur bei starkem Juckreiz nötig.

Es entsteht KEINE „echte Krätze“ wie bei Mensch-zu-Mensch-Übertragung.

💡 Wichtig:

Mit Handschuhen, Abstand und normaler Hygiene ist eine Übertragung sehr selten.


🐕‍🦺 5. Gefahr für Haustiere

Hunde:

✔️ Sehr gefährdet
✔️ Können sich direkt beim Fuchs oder indirekt über die Umgebung anstecken
✔️ Müssen bei Kontakt SOFORT zum Tierarzt

Katzen:

✔️ Weniger gefährdet
✔️ Kurzer Befall möglich, aber Milben vermehren sich schlecht auf Katzen

Weidetiere:

✔️ Schafe & Ziegen können befallen werden
✔️ Stalltierärztliche Behandlung ist nötig


🔬 6. Wie erkennt man Räude?

Die Symptome sind je nach Stadium unterschiedlich:

Früher Befall:

  • starker Juckreiz

  • kleine kahle Stellen

  • häufiges Kratzen

Mittlerer Befall:

  • großflächiger Haarausfall

  • schuppige, verdickte Haut

  • offene Kratzwunden

Schwerer Befall:

  • fast komplette Felllosigkeit

  • verhärtete Hautplatten

  • starker Gewichtsverlust

  • Orientierungslosigkeit

  • Tier wirkt schwach, apathisch

Spätestens hier ist es ein tiermedizinischer Notfall.


🆘 7. Was kann ich tun, wenn ich ein Tier mit Räude finde?

✔️ Nicht anfassen

Milben können kurzzeitig übergehen.

✔️ Abstand halten

Besonders Hunde fernhalten.

✔️ Foto machen (aus sicherer Distanz)

Hilft der Tierrettung bei der Einschätzung.

✔️ Tiernotruf / Wildtierhilfe kontaktieren

Beispielsweise:
Tiernotruf Saarland e.V.

Angaben:

  • Standort

  • Zustand des Tieres

  • Verhalten

  • Sichtbare Symptome

✔️ Keine Futterstellen anlegen

Füchse könnten sich häufiger dort einfinden und andere Tiere anstecken.

✔️ Professionelle Behandlung ermöglichen

Wildtierstationen können:

  • medikamentiertes Futter auslegen

  • das Tier sichern

  • medizinisch behandeln

Viele Füchse GENESEN vollständig mit moderner Behandlung.


❤️ Fazit

Räude ist eine ernste, hochansteckende, aber behandelbare Erkrankung bei Wild- und Haustieren.
Sie betrifft viele Arten – besonders Füchse – und kann Tierpopulationen stark schwächen.
Für Menschen besteht nur ein geringes, vorübergehendes Risiko.

Das Wichtigste:

  • Nicht anfassen

  • Tiere melden

  • Hunde schützen

  • Schnelle Hilfe ermöglichen

Mit richtiger Reaktion kann man viel Tierleid verhindern – und im Einzelfall sogar ein Leben retten.

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